Die Nieder-Röder Werzborre

  1. Blutsknopf
  2. Blutskraut
  3. Eisenkraut
  4. Elisabethenstroh
  5. Gelbe Rafohne
  6. Halsgespinskraut
  7. Halwegaul
  8. Hartehaad (Johanniskraut)
  9. Liebstengel
  10. Osterlasei
  11. Weiße Rafohne
  12. Wermut

Weiße Rafohne - Achillea ptarmica - Sumpfschafgarbe, weißer Dorant

Sumpf-Schafgarbe Zeichnung Sumpf-Schafgarbe

In Nieder-Roden wird traditionell die Sumpfschafgarbe gesammelt. Dies geht auf Zeiten zurück, als der Rodgau noch eine sumpfige Gegend war. Damals gab es neben den Sümpfen, in denen die Sumpfschafgarbe wuchs auch noch viele Frösche und darum auch Störche, die sich von ihnen ernähren konnten. Seit der Flurbereinigung und der großangelegten Trockenlegung sind die nassen Wiesen immer seltener geworden und mit ihnen auch Storch, Frosch und Sumpfschafgarbe.

Schafgrabe in Wiese

Die Sumpfschafgrabe ist selten geworden. Sie hat den Status "Vowarnstufe" auf der Artenschutzliste. Daher bitte nicht unbedingt sammeln. Die weitaus häufigere Gemeine Schafgarbe tut es auch.

Die gemeine Schafgarbe (Achillea millefolium, s.u.) findet sich heute regelmäßig in und um Nieder-Roden. Da sie eine anerkannte Heilpflanze ist, spricht nichts dagegen, sie ersatzweise in die Würzbürden aufzunehmen. Umso mehr als die Sumpfschafgrabe schon in der Gefahr steht ganz zu verschwinden. Über die Heilwirkung der Sumpfschafgarbe selbst ist wenig bekannt. Von ihrer Verwendung als Heilkraut wird daher eher abgeraten. Sie ist auch als Nieswurz bekannt und man kann wohl entsprechend aus Blüten und Kraut Niespulver herstellen.

Wenn Sie das Original finden wollen, müssen Sie eine sumpfige Wiese kennen. Versuchen Sie es an der Lache! Auffälligster Unterschied ist die Form der Blätter. Auch sind bei der Sumpfschafgarbe die Blüten etwas größer.

Gemeine Schafgarbe Zeichnung Gemeine Schafgarbe

Foto: "Gemeine Schafgarbe" von Benutzer:MarkusHagenlocher. Lizenziert unter CC BY-SA 3.0 über Wikimedia Commons.

Achillea millefolium (Asteraceae) - (Gemeine) Schafgarbe

Schafgarbe ist eine bis zu l m hohe, mehrjährige Pflanze mit weißen Blütenköpfchen und fein­geteilten Blättern.

Die Schafgarbe ist eine in Europa heimische Pflanze mit einer langen Tradition als Wundheilkraut. Schon im Altertum als »Soldatenkraut« (herba militaris) bekannt, wurde sie zur Behandlung blutender Kampf­verletzungen verwendet. Man setzt sie auch als Bittertonikum und zur Herstellung von Bittergetränken aller Art ein; zudem wird sie bei Erkältungen, Grippe, Heuschnupfen, Menstruationsbeschwerden und Kreis­laufstörungen verwendet.

Der Name Schafgarbe leitet sich vom althochdeutschen »garwe« ab, was »Gesundmacher« bedeutet.

Verbreitung & Anbau:

Eigentlich in Europa und Westasien heimisch, findet man die Schafgarbe heute fast überall in gemäßigten Breiten auf Wiesen und an Wegrän­dern. Die Vermehrung erfolgt durch Rhizome; die Sproßteile werden im Sommer zur Blütezeit gesammelt.

Hauptsächliche Inhaltsstoffe:

Ätherisches Öl mit unterschiedlichen Bestandteilen (Linalool, Kampfer, Sabinen, Azulen), Sesquiterpenlactone , Flavonoide, Alkaloide (Achillein), Polyine, Triterpene, Phytosterole, Gerbstoffe.

Hauptsächliche Wirkung:

Krampflösend, Adstringierend, Bittertonikum, Schweißtreibend, Blutdrucksenkend, Fiebersenkend, Stillt innere Blutungen, fördert die Menstruation, Entzündungshemmend.

Forschungsergebnisse:

Trotz der vielen Anwendungsmöglichkeiten und der Ähnlichkeit zur Echten Kamille (Chamomilla recutita) ist diese Pflanze kaum untersucht. Bekannt sind die entzün­dungshemmende Wirkung des äthe­rischen Öls und die anti-allergenen Eigenschaften des Azulens. Die Sesquiterpenlactone wirken gegen Tumoren; das Achillein und die Flavonoide hemmen innere und äußere Blutungen, und die Flavo­noide sind für die krampflösende Wirkung verantwortlich.

Frühere & Heutige Verwendung:

Wundheilung:

Achilles, dem die Schafgarbe ihren Gattungsnamen verdankt, soll die Pflanze zur Wundheilung genutzt haben. Sie wird seit Jahrhunderten für diesen Zweck verwendet, z.B. als Wundsalbe.

Gynäkologische Wirkung:

Die Schafgarbe unterstützt die Menstruation, lindert Schmerzen und verhindert zu starke Blutungen.

Weitere Anwendungen:

Die Schafgarbe läßt sich bei Erkältungen und Grippe anwenden. Als Bittertonikum kann sie bei Verdauungsbeschwerden und Koliken eingesetzt werden. Sie senkt den Blutdruck, verbessert die Blutzirkulation und lindert Krampfaderbeschwerden und Heuschnupfen.

Quelle: Chevallier, Andrew. 2001, Das große Buch der Heilpflanzen, Dorling Kindersley München, S.56.

Weitere Informationen auf der Seite Waschkultur

und unter heilpflanzen-welt.de