Die Nieder-Röder Werzborre

  1. Blutsknopf
  2. Blutskraut
  3. Eisenkraut
  4. Elisabethenstroh
  5. Gelbe Rafohne
  6. Halsgespinskraut
  7. Halwegaul
  8. Hartehaad (Johanniskraut)
  9. Liebstengel
  10. Osterlasei
  11. Weiße Rafohne
  12. Wermut

Herzgespann - Leonurus cardiaca - Echtes Herzgespann

Zeichnung von Herzgespann Herzgespann

Weil sich das Herzgespann leider nicht mehr in den Fluren und Wäldern um Nieder-Roden findet müssen Sie, um es zu sehen, in den Kräutergarten des Klosters in Seligenstadt fahren. Dort gibt es im Übrigen auch einen Mariengarten im Hof, in dem viele der Werzborrepflanzen wachsen, da dort alles angepflanzt wurde, was mit Maria zu tun hat.

In Bayern solle das Herzgespann z.B. am Main verstreut noch zu finden sien. Diese Verbreitungskarte zeigt das. Dort wie in Hessen wird der Status der Pflanze als gefährdet eingestuft. Sie sollte daher nicht gesammelt werden. Sie dürfen das echte Herzgespann allerdings im eigenen Garten gerne aussäen und dann später ernten.

Auch die Hummeln im Garten freuen sich angeblich darüber!

Herzgespann

Beschreibung:

Mehrjährige, bis zu 1,5 m hohe Pflanze mit gezähnten, bandförmigen Blättern und weißen oder rosafarbenen Lippenblüten in Quirlen.

Verbreitung & Anbau:

Heimisch in Europa. Westasien bis zum Himalaja und Nordafrika; eingebürgert in Nordamerika, wächst in Wäldern, auf Schuttplätzen und an Wegrändern; auch als Gartenpflanze angebaut. Ernte zu Beginn der Blütezeit.

Verwendete Teile:

Sproßteile.

Inhaltsstoffe:

Alkaloide (darunter L-Stachydrin), Iridoide (u. a. Leonurin), Diterpene, Flavonoide, Kaffeesäure und Gerbstoffe.

Geschichte & Brauchtum:

Schon seit langem gilt Herzgespann als Herzmittel, wie schon sein Name andeutet. So schrieb Nicholas Culpeper 1652, daß »es kein besseres Kraut gibt zum Vertreiben melancholischer Nebel aus dem Herzen, zum Stärken desselben und zum Auf­heitern des Sinns«. Der italienische Arzt und Kräuterkundler Petrus Andreas Matthiolus befand, es sei »nützlich bei starkem Pulsschlag und Herzklopfen, Krämpfen und Lähmung... [es] verdünne dicke und zähe Körpersäfte [und] stimuliere die Harnproduktion sowie die Periodenblutung« (1548).

Medizinische Wirkung & Anwendung:

Als Herz- und Nervenmittel wird Herzgespann oft bei Herzklopfen verschrieben; besonders schwache Herzen stärkt die Pflanze. Sie wirkt krampflösend und beruhigend, bringt eher Entspannung als Benommenheit. Außerdem stimuliert Herzgespann die Gebärmutter­muskulatur und ist deshalb besonders vorteilhaft bei verzögerter Periodenblutung, Perioden­schmerzen und prämenstruellen Spannungen (vor allem durch Schock und Kummer verursacht). Bei starker Menstruation sollte die Arzneidroge jedoch nicht angewendet werden.

Verwandte Arten:

Therapeutisch werden zwei ostasiatische Arten, L. heterophyllus (China) und L. sibiriens (Sibirien) genauso wie Herzge­spann eingesetzt. Auch L. heterophyllus scheint Bluthochdruck zu senken und die Menstruation einzuleiten.

Warnung:

Nicht während der Schwanger­schaft und bei Neigung zu starker Menstruation anwenden.

Quelle: Chevallier, Andrew. 2001, Das große Buch der Heilpflanzen, Dorling Kindersley München, S.226

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