Die Nieder-Röder Werzborre

  1. Blutsknopf
  2. Blutskraut
  3. Eisenkraut
  4. Elisabethenstroh
  5. Gelbe Rafohne
  6. Halsgespinskraut
  7. Halwegaul
  8. Hartehaad (Johanniskraut)
  9. Liebstengel
  10. Osterlasei
  11. Weiße Rafohne
  12. Wermut

Elisabethenstroh - Epilobium roseum - Rosarotes Weidenröschen

Zeichnung von Wiesenknopf Blutsknopf-Wiese

Das echte Elisabethenstroh kommt in ganz unterschiedlichen Größen vor, je nach Standort. An feuchten aber sonnigen Orten kann es stattliche Größe erreichen.

Der Name Elisabethenstroh stammt wohl von den reifen Fruchtständen, die Ähnlichkeiten mit Stroh aufweisen (siehe Bild unten).

Blütenkopf des Wiesenknopfs

Das rosenrote Weidenröschen (Epilobium roseum) der Nieder-Röder Werzborre ähnelt der unten heilkundlich beschriebenen Weidenröschenart und ist eng verwandt, so dass auch die Wirkungen wahrscheinlich ähnlich sind. Das schmalblättrige Weidenröschen tritt im Gegensatz zum rosenroten auch in Massenbeständen auf und kann daher leicht gesammelt werden. Puristen verschmähen es dennoch für die Würzbürde. Mit etwas Geduld finden Sie bestimmt auch das Original! Es taucht allerdings als einjährige Pflanze, die ihre Samen durch den Wind verbreitet, jedes Jahr anderswo auf.

Chamaenerion angustifolium syn. Epilobium angustifolium (Onagraceae) - Schmalblättriges Weidenröschen

Beschreibung: Mehrjährige Pflanze mit steifem, bis 2 m hohem Stengel, lanzettlichen Blättern und purpurrosa Blüten in langen Blütenständen.

Verbreitung und Anbau:

Kommt in Europa und Westasien vor, wächst auf Lichtungen, an Waldrändern und auf Ödland. Wird zur Blüte­zeit im Spätsommer geerntet.

Verwendete Teile:

Sproßteile.

Inhaltsstoffe:

Flavone und Gerbstoffe.

Geschichte und Brauchtum:

In Europa wurde ein adstringierender Tee aus den Blättern getrunken. In Sibirien hat man aus Weiden­röschen und Fliegenpilz (Amanita muscaria) ein berauschendes Getränk hergestellt.

Medizinische Wirkung und Anwendung:

Aufgrund der beruhigenden und adstringierenden Eigenschaften wirkt das Schmalblättrige Weiden­röschen gegen Durchfall, Colitis und Reizdarm. Außerdem läßt sich eine lindernde Hautsalbe für Kinder daraus herstellen, und man wendet die Art bei Prostatabeschwerden an.

Quelle: Chevallier, Andrew. 2001, Das große Buch der Heilpflanzen, Dorling Kindersley München, S.186f.