Der große Wiesenknopf ist nicht nur gesund, sondern auch ein Leckerbissen für das Weidevieh. Nicht zuletzt deshalb wurde er wohl in den Strauch aufgenommen. Für den Einsatz in der Heilkunde ist allerdings auch die Wurzel von Bedeutung.
Mehrjährige, bis zu 60 cm hohe Pflanze mit langstieligen, meist dreizehnzähligen Fiederblättern und kugeligen dunkelroten Blütenständen.
Heimisch in Europa, Nordafrika und den gemäßigten Klimaregionen Asiens, wächst auf feuchten Wiesen, besonders im Bergland; als Futterpflanze und Salatkraut angebaut. Ernte im Sommer.
Sproßteile, Wurzel. Inhaltsstoffe: Gerbstoffe, Sanguisorbin (ein Triterpen) und Gummen.
Wiesenknopf ist in Europa schon seit langem als Futterpflanze und Zutat beim Bierbrauen genutzt worden. Wie der lateinische Name andeutet, hat man ihn auch zur Wundheilung verwendet: sanguis bedeutet »Blut«; sorbeo »ich schlürfe ein«.
Auch heute noch dient der Große Wiesenknopf zum Stillen oder Verlangsamen einer Blutung.
Bei starken Perioden- und Gebärmutterblutungen wendet man ihn sowohl in der europäischen als auch in der chinesischen Volksmedizin innerlich an. Eine Lotion oder Salbe wirkt äußerlich bei Hämorrhoiden, Verbrennungen, Wunden und Ekzemen. Als adstringierende Arzneipflanze wird Wiesenknopf bei verschiedenen Magen-Darm-Beschwerden eingesetzt, so bei Durchfall, Ruhr und chronischer Dickdarmentzündung, insbesondere mit Blutungen.
Nach chinesischen Untersuchungen soll die ganze Pflanze bei Verbrennungen wirksamer sein als der daraus isolierte Gerbstoffextrakt. Patienten mit Ekzem zeigten nach Behandlung mit einer Salbe aus Sanguisorba-Wurzel und Vaseline deutliche Besserung.
Quelle: Chevallier, Andrew. 2001, Das große Buch der Heilpflanzen, Dorling Kindersley München, S.165.